Ich habe bei Royal Dutch mal so eine Stockdividende kassiert (bei der Comdirect-Bank), um auszuprobieren, ob dafür Gebühren anfallen und wie die Besteuerung funktioniert.
Organisatorisch funktioniert das so, dass pro Royal-Dutch-Aktie ein Stück eines nur für diesen Zweck künstlich geschaffenen “Dividendenanrecht”-Papieres (das damals die WKN A1T95G hatte) ins Depot eingebucht wurde.
Gebühren für eine Transaktion fallen dabei nicht an.
Diese Platzhalter-Papiere wurden später im Verhältnis 75,4311 zu 1 in normale Royal-Dutch-Aktien umgetauscht, was einer Ausschüttungsquote von 100 / 75,4311 = 1,3257% für die betreffende Quartalsdividende entsprach (also einer jährlichen Dividendenrendite von 5,30%).
Gebühren für eine Transaktion fallen dabei nicht an.
Die überzähligen ca. 46,5 Stück dieser Platzhalterpapiere wurden am 3.7.2013 zum Kurs von 0,325 € verkauft (das ergab einen Verkaufserlös von 15,13 €).
Der Kurs der A0D94M lag an diesem Tag bei 24,32 €.
0,325 € * 75,4311 = 24,515 €, das kommt also ungefähr hin.
Für diesen Verkauf fielen externe Spesen in Höhe von 0,03 € an, sodass für diese “Spitzen” insgesamt 15,10 € in bar gutgeschrieben wurden (und zwar steuerfrei, was mich etwas überraschte – denn ich wüsste nicht, wie für diesen Anteil später noch irgendwelche Steuern abgeführt werden sollten).
Ein Steuerabzug findet zum Zeitpunkt der Dividendengutschrift nicht statt.
Die neuen Aktien werden stattdessen mit einem Einstandspreis von 0 € ins Depot gebucht.
Die Besteuerung findet also erst beim späteren Verkauf dieser Aktien statt – und der Ertrag wird dann als Spekulationsgewinn behandelt, nicht als Kapitalertrag (was einen Unterschied bei der Verrechnung mit anderen Verlusten machen würde).
Der ganze Vorgang läuft also relativ ähnlich ab wie die Sonderausschüttung bei Vodafone: Solange Du die Aktien der Stockdividende nicht verkaufst, bekommst Du die Steuerlast gestundet.
Die Annahme dieser Kapitalmaßnahme ist bei der Comdirect zudem direkt online möglich: Im Postfach-Bereich liegt eine entsprechende Meldung, die über einen Link direkt auf eine Seite verweist, auf der man die Stockdividende durch einen Mausklick anfordern kann.
(Bei der DAB bank geht das leider nur mit Papierkram – also: Formular ausfüllen und an die Depotbank schicken.)
Ich empfehle Dir, zur Erweiterung Deines Erfahrungshorizonts mal so eine Stockdividende zu vereinnahmen.
Gerade wenn Du Aktien potenziell “nie verkaufen” möchtest, wäre dies sogar eine Gebühren schonende Wiederanlagemethode für Deine Dividenden mit zusätzlichem (minimalen) Steuervorteil.